Mit Ende 30 schon in den Wechseljahren? Frühe Wechseljahre sind meist genetisch bedingt. Wenn die Mutter vorzeitig in die Menopause kam, hat die Tochter ein 40-85 %-iges Risiko ebenfalls verfrüht ins Klimakterium zu starten.

Frühe Wechseljahre: Fünf Prozent sind betroffen

Bei circa 5 Prozent der Frauen gehen die Wechseljahre 10 bis 15 Jahre eher los. Die Eierstöcke fahren stetig ihre Aktivität herunter. Der Östrogenspiegel sinkt. Meist sind die Gene schuld daran. In einigen Fällen kommen aber auch andere Ursachen für Osteoporose in jungen Jahren in Frage. Untergewicht in Verbindung mit einer Mangelernährung kann der Auslöser sein. Auch Adipositas (Fettleibigkeit) begünstigt vorzeitige Wechseljahre.

Weitere Gründe sind:

beschädigte Eierstöcke
Sterilisation
Gebärmutterentfernung
Autoimmunerkrankungen
Mumps
Stoffwechselerkrankungen

Was sind die Anzeichen für vorzeitige Wechseljahre?

Zyklus-Schwankungen, psychische Talfahrten, spröde Haut- die frühen Wechseljahre sind keine einfache Phase. Die „zweite Pubertät“ der Frau hat den faden Beigeschmack von körperlichem Abbau und Fruchtbarkeitsende. Folgende Symptome können Frauen aus dem Gleichgewicht bringen und in innere Turbulenzen stürzen:

unregelmäßiger Zyklus
Ausbleiben der Periode
Hitzewallungen
Stimmungsschwankungen
Schlafstörungen
Reizbarkeit
Lustlosigkeit- nachlassende Libido
Konzentrationsschwäche
Erschöpfung
Trockene Haut
Haarausfall

Frauen, die vorzeitig in die Wechseljahre kommen, haben ein erhöhtes Osteoporose-Risiko.

Rechtzeitig Osteoporose vorbeugen- wie geht das?

Die Wechseljahre lassen sich nicht stoppen. Jede Frau verfügt nur über ein gewisses Depot an Eizellen. Die genetischen Voraussetzungen sind nicht zu ändern. Aber wer die körperlichen Signale frühzeitig erkennt, kann die Risiken der Menopause minimieren. Folgende Faktoren haben einen gesundheitsfördernden Effekt und beeinflussen den weiblichen Zyklus:

Sportlich aktiv werden

Sport bringt die Hormone auf Vordermann. Die Bewegung hält den Körperfettanteil im Normbereich.

Nein zu Plastik

Umweltchemikalien stehen im Verdacht, eine vorzeitige Menopause zu begünstigen. Kunststoff kann endokrine Disruptoren enthalten, die in den Hormonhaushalt eingreifen.

Alkohol und Coffein reduzieren

Beide Genussmittel können sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.

Gewicht halten

Bei extremem Untergewicht geht der Körper in den Notbetrieb. Er stellt alle nicht lebensnotwendigen Funktionen ab. Dazu gehört auch die Fortpflanzungsfähigkeit.

Erhöhtes Osteoporose-Risiko bei früher Menopause?

Wenn das Hormon Östrogen in den Keller sinkt, werden die Knochen nicht mehr optimal versorgt. Der weibliche Körper muss bei frühen Wechseljahren viel länger ohne dieses wichtige Sexualhormon auskommen, als es bei postmenopausalen Frauen um die 50 der Fall ist. Osteoporose kann dann schon mit 35 oder 40 die Folge sein. Östrogen ist für die Stabilisierung des Skeletts zuständig. Frühe Wechseljahre werden vom Gynäkologen anhand des Hormonstatus diagnostiziert. Ein deutlicher FSH-Überschuss (follikelstimulierendes Hormon) und ein zu geringer AMH-Anteil (Anti-Müller-Hormon) sprechen dafür. Eine Hormonersatztherapie (HRT) kann die Unterversorgung des Körpers ausgleichen. Die HRT balanciert das Hormondefizit bis zum durchschnittlichen Menopause-Alter von 50 Jahren aus. Niedrig dosiertes Östrogen bringt den Menstruationszyklus ins Lot. Die HRT hat außerdem eine positive Wirkung auf die Knochendichte. Darüber hinaus sinkt das Frakturrisiko.

Alternative: Phytotherapie-Prophylaxe

Die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) ist eine natürliche Osteoporose-Prävention. Verschiedene Kräuter und Pflanzen unterstützen die Funktionen des weiblichen Körpers. Folgende Heilpflanzen können eine ärztliche Behandlung begleiten oder als Prophylaxe bei frühen Wechseljahren dienen:

Rotklee: Rotklee hat die Eigenschaft Östrogenmangel zu reduzieren. Die Heilpflanze wirkt ausgleichend auf das Hormonsystem in den frühen Wechseljahren. Sie kann vor Osteoporose schützen.
Yamswurzel: Die Yamswurzel wirkt harmonisierend auf alle Vorgänge des Körpers. Sie spielt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bereits lange eine Rolle. Aus Studien in den USA und Südkorea geht hervor, dass die Yamswurzel die Einlagerung von Calcium in den Knochen verbessern kann. Darüber hinaus wird die Kollagenherstellung mobilisiert.
Soja: Die Isoflavone in Soja stärken die Knochen und optimieren die Stoffwechselfunktionen. Soja wirkt Östrogenmangel entgegen, der bei Frauen im Klimakterium auftritt.
Leinsamen: Leinsamen sind ein pflanzlicher Knochenstabilisator. Die enthaltenen Lignane sind Phytoöstrogene. Phytoöstrogene binden an denselben Rezeptoren wie das weibliche Sexualhormon Estradiol.
Arnika: Arnika ist entzündungshemmend. Die Pflanze lindert Schmerzen in Zusammenhang mit Osteoporose. Als Tinktur, Salbe oder Ölen entfaltet sie ihre volle Heilkraft.
Heublumen: Heublumen haben einen durchblutungsfördernden Effekt. Sebastian Kneipp setzte Heusäckchen bei seiner Behandlung ein. Die Thermowirkung entspannt die Muskeln. Sie ist auch bei Knochenverschleiß wohltuend und lindernd.

Mit Schüßler-Salzen gegen frühe Wechseljahresbeschwerden

Schüßler-Salze (potenzierte Mineralsalze) können bei frühen Wechseljahren ebenfalls helfen.

Die Schüßler-Salze Nr. 1, 2, 22 unterstützen die Knochenbildung. Sie puschen den Stoffwechsel und wirken dem Abbau von Knochenmasse entgegen.

Das Schüßler-Salz Nr. 17 befeuert die Mitochondrien, die Energiekraftwerke der Zellen.

Mikronährstoffe für starke Knochen

Mikronährstoffe sorgen für einen reibungslos funktionierenden Organismus. Eine ausreichende Versorgung mit diesen Vitalstoffen fördert stabile Knochen.

Besonders wichtige Mikronährstoffe sind:

Calcium
Vitamin D
Magnesium
Vitamin B-Komplex
Vitamin C
Eisen
Omega-3-Fettsäuren
Folsäure
Coenzym-Q10
sekundäre Pflanzenstoffe

Frauen brauchen andere Nahrungsmittel

Frauen sollten schon vor der Prämenopause ihre Ernährung umstellen. Weißmehlprodukte, gepökelte Wurst, Light-Produkte, Fertiggerichte und zuckerhaltige Getränke stehen auf dem Index.

Eine antientzündliche Ernährung ist hingegen eine gute Osteoporose-Prävention. Sie umfasst

saisonales, regionales Obst und Gemüse
Vollwertprodukte
Fisch
mageres Fleisch
Nüsse
Saaten
hochwertige pflanzlichen Öle (z.B. Olivenöl)

Die mediterrane Küche ist hier das perfekte Vorbild. Sie steckt voller Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen. Alles zusammen stimuliert den Knochenstoffwechsel bei frühen Wechseljahren.

Dem Glimmstengel "Adieu" sagen

Raucherinnen kommen durchschnittlich 3-4 Jahre früher in die Wechseljahre. Nikotin höhlt die Knochen aus. Ein jahrelanger Zigaretten-Konsum geht auf Kosten des Knochenmineralgehalts. Auch das Risiko für Hüftfrakturen steigt. Starke Raucherinnen haben eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, an Osteoporose zu erkranken. Zudem kann der Chemikalienmix aus Nikotin, Cyanid und Kohlenmonoxid das Absterben von Eizellen vorantreiben.

Infos zur Raucherentwöhnung gibt es hier: https://www.rauch-frei.info/no_cache/informier-dich/news/detailseite/die-zigarette-als-knochenbrecher.html

Quellen:

Age at natural menopause and development of chronic conditions and multimorbidity: results from an Australian prospective cohort | Human Reproduction | Oxford Academic (oup.com)

27 (mgo-fachverlage.de)

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